Resul und sein langer Weg zu Jesus

Wie ein Gefängnis, die Bibel und die Liebe von Christen ein Leben verändern.

Vor 30 Jahren kam ich nach Deutschland. Auf meiner Suche nach Wahrheit besuchte ich eine evangelische Kirche und hatte Gedanken wie: “Es ist klar, Allah kann nicht mein Gott sein. Mein Herz schrie: “Allah warum brauchst du mich, dass ich andere Menschen töten soll? Du kannst sie doch mit einem Gedanken töten.” Das brachte mich ins Zweifeln. Im Fastenmonat Ramadan überfiel mich das unwiderstehliche Verlangen zu essen und zu trinken. Ich dachte über mich selbst: “Willst du wohl besser sein als Adam und Eva?” Sie hatten ein einziges Verbot in dem sonst wunderbaren Garten Eden. Doch wenn meine Ur-Eltern ein einziges Gebot nicht halten konnten, wie sollte ich dann die fünf Pfeiler des Islam halten können, Glaubensbekenntnis, Fasten, täglich fünfmal Beten, Spenden, Pilgerfahrt nach Mekka…? Auch wusste ich ja nicht, wohin ich nach dem Tod kommen würde. Es gibt keine Heilsgewissheit für mich als Muslim. Zwar haben Krieger, die für Allah sterben, Chancen auf (weltliche) Freuden im Paradies. Aber im Koran steht, alle Muslime werden erst einmal in die Hölle kommen. Ich fragte mich: Was haben nur die Christen und Juden für eine Hoffnung? Leider gab mir damals niemand darüber Auskunft. Tja, ein Muslim denkt, alle Deutschen seien Christen. Bis er versteht, dass nur ein kleiner Prozentsatz den biblischen Gott beim Wort nimmt!

1986 verübte ich einen Raubüberfall und wurde verhaftet. Wie in Psalm 50,15 beschrieben, schrie ich zu Gott in meiner Not. Im Gefängnis erhielt ich ein türkisches Neues Testament. Von Mullahs und Imamen hatte ich immer gehört, dass die Bibel das Buch der Ungläubigen sei. Doch im Koran steht: “Lies!” Da fing ich mit dem Matthäus-Evangelium an zu lesen. Vor dem Gericht sagte ich deshalb die Wahrheit und wurde verurteilt. In einem anderen Gefängnis bekam ich die ganze Bibel. Bis dahin hatte ich der Lehre geglaubt, Christen wollen das “verfälschte” Bibelbuch nur zum betrügen benutzen.

Ins Gefängnis kam ein Christ, der uns alle liebevoll behandelte. Wie würde er ein “Betrüger” sein? Er predigte nicht viel, kochte uns Cai (Tee), kaufte Oliven und türkische Pizza. Wir fühlten uns wie zu Hause und konnten ihm viele Fragen stellen. Er redete den Islam nicht schlecht. Ich fragte: “Warum lässt dein Gott soviel Ungerechtigkeit zu?” Der Mann zitierte eine Aussage der Bibel, die mein Herz wie ein Pfeil traf. Denn seit Kindesbeinen suchte ich – in einer Welt voller Hass – so etwas wie: “Christus ist mein Friede.” Ein paar Tage später wurde ich verlegt. Doch am neuen Ort waren auch gläubige Christen. Nach meiner Entlassung nahm mich ein deutsches Ehepaar auf, mich, den ausländischen Verbrecher. Sie redeten nicht viel vom Glauben, lebten ihn aber. Sofort gaben sie mir ihre Haustürschlüssel, als sie mich vom Gefängnis abholten. Das habe ich nie vergessen! Er sagte: “Du brauchst keine Miete zu bezahlen, bis du Geld verdienst.” Ich brach zusammen vor Jesus: “Womit habe ich das verdient?” Am 9. November 1987 öffnete ich Jesus endlich mein Herz. Wie wunderbar: Gott hat einzelne Christen vor meiner Bekehrung zu meiner Rettung und nachher zum Wachstum im Glauben benützt.

      Resul H.